This anniversary exhibition presents the five-year-old Deborah Schamoni Gallery in a broader timeframe. The idea for the exhibition originally came from “Die Marmory Show”—the gallery's recurring experimental exhibition developed in collaboration with a guest curator.To do this we wanted to zoom out of the spaces at Mauerkircherstrasse and observe the array of participating artists through the figure of a constellation. Monica Bonvicini would be a fixed star from the Berlin days, Kerstin Brätsch would be a returning comet on its own path through the art universe, and Tobias Spichtig would be a moon rising just above the horizon.
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Let us then begin with Spichtig: a series of panel paintings show the earth and its satellites as cubes before they were able to optimize themselves into their present forms. Or are these cubes the earth’s broken future?Sculptures from 2016 of earth’s inhabitants as mere ghosts—as intuitions wrought in frozen pieces of clothing, anticipating the human form.Are humans already their own dinosaurs?In Kerstin Brätsch’s wallpaper, primordial creatures seem to be peeling themselves out of the sediment. Molten quartz and slag are torn from the primordial slime. The agony of our planet’s formation appears almost cheerful here. Faces and grimaces flash through the deposits and stratifications accumulated over earth’s geological eras like premonitions of the few minutes that humanity has spent on its planet. Five years is less than a second on earth’s temporal scale!But now there is a black monolith by Monica Bonvicini. Does this Corner Boy made of leather belts claim an eternal intelligence like the one we see in the famous opening scene of Kubrick’s 2001? Another sculpture, 7:30 hrs, could be the reconstruction of an antique site of cult worship from the remains of archaic building foundation, if only its origin were not so profane. The sculpture is the result of a professional examination for masons.Seven and a half hours for a wall, five years for a gallery, five million for our planet’s new consciousness.
Aus der "Die Marmory Show" – ein jährlich wiederkehrendes experimentelles Format, das jeweils inhaltlich zusammen mit einem Gastkurator entwickelt wurde – entstand die Idee zu dieser Jubiläumsausstellung, welche die fünf Jahre Deborah Schamoni Galerie in einen weiter gefassten Zeitrahmen stellt.Dazu wollen wir aus den Räumen in der Mauerkircherstrasse heraus zoomen und die Konstellation der beteiligten Künstlerinnen wie ein Sternbild betrachten. Monica Bonvicini wäre demnach ein Fixstern, noch aus den Berliner Tagen, Kerstin Brätsch wäre ein immer wieder kehrender Komet mit eigener Bahn durch das Kunstuniversum und Tobias Spichtig wäre ein eben über dem Horizont aufgehender Mond.
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Setzen wir deshalb Spichtig an den Anfang: eine Serie von Tafelbildern zeigt die Erde und ihren Trabanten noch als Würfel, bevor sie sich zu ihrer jetzigen Form optimieren konnten. Oder sind die Würfel die kaputt geplante Zukunft der Erde?Skulpturen von 2016, die Erdenbewohner nur als Geister, als in Kleidungsstücke eingefrorene Ahnungen, welche die menschliche Form vorwegnehmen.Sind die Menschen bereits Dinosaurier ihrer selbst?In Kerstin Brätschs Tapete scheinen sich die Urviecher aus dem Sediment zu schälen. Geschmolzene Quarze und Schlacken sind dem Urschlamm entrissen. Fast heiter erscheint hier die Qual mit der sich unser Planet selbst ausformte. Durch die Ablagerungen und Schichtungen der Erdzeitalter hindurch blitzen Gesichter und Grimassen wie Vorahnungen der wenigen Minuten, welche die Menschheit auf ihrem Planeten verbringt. Und fünf Jahre sind kürzer als eine Weltsekunde!Aber jetzt steht hier ein schwarzer Monolith von Monica Bonvicini. Behauptet dieser Corner Boy aus Hosengürteln noch ewige Intelligenz, so wie das in der berühmten Anfangsszene von Kubricks 2001 der Fall war? Da ist auch noch eine andere Skulptur: 7:30 hrs könnte die Rekonstruktion von archaischen Fundamentresten einer antiken Kultstätte sein, wäre ihr Ursprung nicht sehr profan, sie ist das Resultat einer Gesellenprüfung für Maurer.Sieben einhalb Stunden für eine Mauer, fünf Jahre für eine Galerie, fünf Millionen für ein neues Bewusstsein unseres Planeten.