“The artist does not stand in front of the picture, but he is in the picture.”– Otto MühlThe exhibition “PLAID” was first of all an invitation : AA Bronson invited Keith Boadwee to revisit some works he had long abandoned, only this time as a collaborative project. The collaboration seems almost intuitively natural: Bronson’s work as a healer famously concentrated on the anus; both Bronson and Boadwee have histories of working collaboratively by generously inviting younger artists to play a role in their work. This is exactly what happened here. Bronson the elder invited Boadwee the younger into his court at the prestigious Salzburger Kunstverein to restage certain of Boadwee’s seminal works.
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Austria is of course rich in an art historical narrative which acknowledges corporeal matters. The Viennese Actionists represent a key art historical moment for the country. Their early and prescient performances took the theoretical matrixes developed by Freud and Jung and flung them bodily into the public sphere. Boadwee and Bronson chose to directly engage the performative legacy of the Actionists' well-known relationship to painting. The material of the body is spewed onto the canvas. Sanguine red, bilious green, shit brown: a dripping stream of interleaved humors crisscrossing the canvas. Two assholes creating a dense weave that is from the body, but transcends the body; a fireworks display of anal abandon. Two assholes are better than one.Georg Petrmichl, a Viennese photographer, documented the funny, strange, awkward and tender process of enematic collaboration in the publication that accompanies the paintings. These photographs of Boadwee and Bronson's bearded gay Janus, presented in a book and as an invitation, is the revelatory supplement to the paintings; present and absent, the figurative secret which which unfolds the meaning of the abstract patterned surface.Text: Justin Lieberman
„Der Künstler steht nicht vor dem Bild, er ist vielmehr im Bild“– Otto MühlVor allem war die Ausstellung „PLAID“ eine Einladung: Eine Einladung von AA Bronson an Keith Boadwee einige Arbeiten, die sich für Boadwee schon längst erledigt hatten, wieder aufzunehmen und sie nun als gemeinsames Projekt erneut auszuführen. Die Zusammenarbeit scheint auf fast selbstverständliche Weise naheliegend: Bronsons Arbeit als Heiler konzentriert sich bekanntermaßen auf den Anus; sowohl Bronson wie auch Boadwee teilen eine Geschichte des kollaborativen Arbeitens, in der sie immer wieder großzügig jüngere Künstler eingeladen haben, eine Rolle in ihrem Werk zu spielen. Und genau das ist auch hier passiert. Bronson, der Ältere, hat den jüngeren Boadwee auf sein Spielfeld in den Salzburger Kunstverein eingeladen, um einige von Boadwees wichtigsten Arbeiten wieder aufzuführen.
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Österreich ist natürlich reich an kunsthistorischen Traditionslinien, die die zentrale Position des Körpers und der Körperlichkeit anerkennen. Die Wiener Aktionisten stellen sicherlich einen Schlüsselmoment in diesem historischen Narrativ dar. Ihre frühen, zukunftsweisenden Performances nahmen das theoretische Gerüst von Freud und Jung auf, um es in körperlicher Form in den öffentlichen Raum zu schleudern. Boadwee und Bronson entschieden sich, das performative Erbe des Aktionismus und sein bekanntes Verhältnis zur Malerei unmittelbar zu adressieren. Die Substanzen des Körpers werden auf die Leinwand gespien. Blutrot, giftgrün, scheißbraun: ein triefender Strom ineinander verwobener Körpersäfte durchkreuzt die Leinwand. Zwei Arschlöcher, die ein dichtes Gewebe entstehen lassen, das zwar vom Körper kommt, diesen aber transzendiert; ein Feuerwerk analer Hingabe. Zwei Arschlöcher sind besser als eins.Der Wiener Fotograf Georg Petermichl hat den komischen, merkwürdigen, ungelenken und zärtlichen Prozess der Klistier-Kollaboration in einer die Malereien begleitenden Publikation dokumentiert. Diese als Buch und Einladung präsentierten Fotografien von Boadwees und Bronsons bärtigem, schwulen Janus fungieren als das offenbarende Supplement der Malereien – an- und abwesend zugleich, das figurative Geheimnis, das die Bedeutung der abstrakten Oberflächen enthüllt.Text: Justin Lieberman