These photographs – believed lost but discovered in a dusty crate locked away for two decades from the damaging effects of light – enter our current image-world like a breath of fresh air. They originate at the tail end of human analog time ca. 1997-2000 and exhibited 2001/2005, shot on 35mm, three series printed by the artist in the darkroom at an almost impossibly large size. Time has changed these photographs as we gaze upon them again.
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They are moments that no longer exist – subject with photographer before the potential of viral immediacy, before we were plugged into the mainframe, apparent in the repose of the subjects. People resting, existing in slow moments without screens in their hands. Their awareness is different, beyond the photographer.There is an immense trust established with the people she photographs. Trust and pleasure. Sleeping or flashing. Full disclosure: I’ve been photographed by Steiner. It’s a moment of validation, where she sees and appreciates you. That moment is self-revelatory and validating, without shame. The work is in the act, just at the sound of Velcro as Steiner opened her hip-mounted camera case. Click.Steiner is the consummate ethical voyeur. She’s a participant, not a creep hiding in the shadows with a zoom lens, or an outsider fascinated with a culture of which they are not a part. In the thick of it, performer and director, willing to pull out a tit for the pic if need be. These images relied on interconnection and multiplicity.These re-emerging subjects weren’t worried that the photo would be posted, shared, and possibly consumed by an unknown audience, for a reason outside of the intimate intentions captured. In the here and now, Steiner’s work shows us this comfort at its top vibration. She takes us into the texture of everyday life, into a slowness that no longer exists. It’s a beauty of time.Text: K8 HardyA.L. SteinerEat, Sleep, Disposable (retrieved), 2001/202216 photographic prints behind acrylic glasseach 60 × 90 cminstallation: 60 × 1440 cm
Diese verloren geglaubten Fotografien wurden in einer verschollenen Transportkiste, die sie zwei Jahrzehnte lang vor der schädlichen Wirkung des Lichts bewahrt hat, entdeckt und dringen in unsere gegenwärtige Welt der Bilder wie ein Hauch frischer Luft. Sie stammen aus der Zeit um 1997–2000, als das Analoge endete, und wurden 2001/2005 ausgestellt. Es sind auf 35mm aufgenommene Bilder in drei Serien, die von der Künstlerin in der Dunkelkammer im Großformat entwickelt wurden. Die Zeit hat diese Fotografien, jetzt, wo wir sie erneut betrachten, verändert.
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Es sind Momente, die es so nicht mehr gibt – das Subjekt und die Fotografin vor den Möglichkeiten der viralen Unmittelbarkeit, bevor wir alle miteinander vernetzt waren, was sich an der Ruhe der Dargestellten zeigt. Menschen, die sich ausruhen, die in der Langsamkeit des Moments existieren, ohne Smartphone in der Hand. Ihre Aufmerksamkeit ist eine andere, liegt jenseits der Fotografin.Es besteht ein großes Vertrauen zu den Menschen, die sie fotografiert. Vertrauen und Vergnügen. Ob sie schlafen oder sich herumfläzen. Um es ganz offen zu sagen: Steiner hat auch mich fotografiert. Es ist ein Moment der Wertschätzung, in dem sie dich sieht und respektiert. Dieser Moment ist selbstoffenbarend und bestätigend, ohne Scham. Die Arbeit steckt in dem Akt gleich beim Geräusch des Klettverschlusses, wenn Steiner die an ihrer Hüfte hängende Kameratasche öffnet. Klick.Steiner ist die formvollendete ethische Voyeurin. Sie ist Teilnehmende, kein Fiesling, der sich im Schatten mit Teleobjektiv versteckt, keine Außenstehende, die von Kulturen fasziniert ist, zu denen sie nicht gehört. Sie ist mittendrin, ist Performerin und Regisseurin und, falls nötig, bereit, ihre Brüste rauszuholen für's Bild. Ihre Aufnahmen beruhen auf Verbundenheit und Vielfältigkeit.Diese wieder ans Licht getretenen Abgebildeten hatten keine Bedenken, dass das Foto gepostet, geteilt und vielleicht von einem unbekannten Publikum konsumiert werden würde, aus Gründen jenseits der ihm zugrundeliegenden intimen Absicht. Aus heutiger Perspektive zeigt uns Steiner diesen Komfort in Perfektion. Sie zieht uns hinein in die Textur eines Alltags, in eine Langsamkeit, die es nicht mehr gibt. Das ist die Schönheit der Zeit.Text: K8 Hardy (übersetzt aus dem Englischen)A.L. SteinerEat, Sleep, Disposable (retrieved), 2001/202216 photographic prints behind acrylic glasseach 60 × 90 cminstallation: 60 × 1440 cm